05. Juni 2025

Artenvielfalt und Artensterben Rückblick auf den Tag der Artenvielfalt in den Botanischen Gärten Bonn

Rückblick auf den Tag der Artenvielfalt in den Botanischen Gärten Bonn

Am Sonntag, den 25. Mai, versammelten sich ab 10 Uhr zahlreiche Naturbegeisterte in den Botanischen Gärten der Universität Bonn zum alljährlichen „Tag der  rtenvielfalt“. Wie jedes Jahr waren verschiedenste Institutionen und Vereine vertreten, die an ihren Ständen die faszinierende Vielfalt des Lebens präsentierten. Mit dabei war auch das Goldfuß-Museum – mit seinem bewährten Schwerpunkt: der Paläontologie.

Bild 1: Das Team des Goldfuß-Museums am Stand (von links nach rechts: Fabian Martin, Andriana Wenzel, Gualtiero Francesconi, Bettina Krumbiegel, Teresa Franke, Alina Winkler)
Bild 1: Das Team des Goldfuß-Museums am Stand (von links nach rechts: Fabian Martin, Andriana Wenzel, Gualtiero Francesconi, Bettina Krumbiegel, Teresa Franke, Alina Winkler) © Bettina Krumbiegel
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Als geologische und biologische Wissenschaft beschäftigt sich die Paläontologie zentral mit dem Entstehen und Verschwinden von Arten über Millionen von Jahren. Zum Thema „Artenvielfalt und Artensterben” zeigte das Goldfuß-Museum spannende Fossilien, die Knorpelfischen, Korallen, Seeigeln und Schnecken zugeordnet werden können. Diese vier Tiergruppen spielen in der Paläontologie eine wichtige Rolle, da ihre fossilen Überreste besonders häufig oder gut erhalten sind. So zählen Haizähne zu den weltweit häufigsten Wirbeltierfossilien, während fossile Schneckengehäuse wertvolle Hinweise zur Altersbestimmung von Gesteinen liefern.

Tragischerweise sind genau diese Gruppen heute besonders stark vom Artensterben betroffen. Zu den Hauptursachen zählen intensive landwirtschaftliche Nutzung, Überfischung, die Folgen des Klimawandels, Umweltverschmutzung sowie die Ausbreitung invasiver Arten. Besonders dramatisch ist die Situation in den Meeren: Nur noch rund 8 % der Ozeane gelten als nicht maximal befischt oder überfischt. Gleichzeitig bedroht der Klimawandel viele marine Lebensräume massiv. Prognosen zufolge könnten bis 2080 rund 50 % aller Tier- und Pflanzenarten sowie bis zu 99 % aller Korallenarten verschwunden sein.

Diese Entwicklungen sind alarmierend – und machen es zur moralischen Aufgabe der Wissenschaft, verständlich und öffentlichkeitswirksam zu informieren. Den gesamten Tag über kamen wir mit vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch: Manche brachten bereits viel Vorwissen mit, andere stellten vertiefende Fragen zu Aussterbeereignissen in der Erdgeschichte, zum Fossilbericht oder zu heutigen Schutzmaßnahmen.

Ein besonderes Highlight war unser Fossilien-Sandkasten, der den ganzen Tag über gut besucht war. Kinder konnten darin nach Haizähnen, Muscheln, Brachiopoden, Seeigeln und Ammoniten graben – und gleich nebenan die modernen Verwandten dieser Tiere kennenlernen. Begeisterung weckte auch ein präparierter Katzenhai aus unserer Sammlung, an dem man die typischen Schuppen ertasten konnte.

Viele der Tiere, die heute in Gefahr sind – wie Haie, Korallen, Seeigel oder Schnecken – werden wir möglicherweise nie in freier Wildbahn erleben können. Umso wichtiger ist es, Wissen zu vermitteln und gemeinsam Wege zu finden, um diese faszinierenden Lebewesen zu schützen. Die über 400 Millionen Jahre alte Geschichte dieser Tiergruppen verdient eine Zukunft – und kein Ende durch menschlichen Einfluss.

Bild 2: Der Stand war am Vormittag zwar schon gut besucht...
Bild 2: Der Stand war am Vormittag zwar schon gut besucht... © Bettina Krumbiegel
Bild 3: ...aber am Nachmittag war er so richtig voll!
Bild 3: ...aber am Nachmittag war er so richtig voll! © Bettina Krumbiegel
Bild 4: Hinter dem Stand befand sich der Fossilien-Sandkasten…
Bild 4: Hinter dem Stand befand sich der Fossilien-Sandkasten… © Bettina Krumbiegel
Bild 5: …, der ebenfalls sehr voll wurde.
Bild 5: …, der ebenfalls sehr voll wurde. © Bettina Krumbiegel
Bild 6: Viele Fossilien lagen aus, außerdem rezente Objekte wie der Haikiefer und der präparierte Katzenhai
Bild 6: Viele Fossilien lagen aus, außerdem rezente Objekte wie der Haikiefer und der präparierte Katzenhai © Bettina Krumbiegel
Bild 7: Bei den Haien lagen auch Stacheln ihrer Stammgruppenvertreter, den ausgestorbenen Acanthodii, die auf dem Bild daneben zu sehen sind.
Bild 7: Bei den Haien lagen auch Stacheln ihrer Stammgruppenvertreter, den ausgestorbenen Acanthodii, die auf dem Bild daneben zu sehen sind. © Bettina Krumbiegel
Bild 8: Wie in de letzten Jahren erhielt das Goldfuß-Museum seinen Platz direkt am Teich.
Bild 8: Wie in de letzten Jahren erhielt das Goldfuß-Museum seinen Platz direkt am Teich. © Bettina Krumbiegel
Bild 9: Das Fossil des Jahres 2025 ist eine fossile Hai-Eikapsel aus dem Karbon. Auch heute noch legen viele Knorpelfische Eikapseln ab, andere gebären ihre Jungen lebend.
Bild 9: Das Fossil des Jahres 2025 ist eine fossile Hai-Eikapsel aus dem Karbon. Auch heute noch legen viele Knorpelfische Eikapseln ab, andere gebären ihre Jungen lebend. © Bettina Krumbiegel
Bild 10: Das Bild des Devon-Meeres zeigt, dass diese Tiergruppen auch schon vor 400 Millionen Jahren in Bonn lebten.
Bild 10: Das Bild des Devon-Meeres zeigt, dass diese Tiergruppen auch schon vor 400 Millionen Jahren in Bonn lebten. © Bettina Krumbiegel
Bild 11: Dazu gab es auch eine kostenlose Postkarte zum Mitnehmen!
Bild 11: Dazu gab es auch eine kostenlose Postkarte zum Mitnehmen! © Bettina Krumbiegel
Bild 12: Und natürlich konnten die gefundenen Fossilien auch mitgenommen werden…
Bild 12: Und natürlich konnten die gefundenen Fossilien auch mitgenommen werden… © Bettina Krumbiegel
Bild 13: ...zum Beispiel diese schönen Seeigel.
Bild 13: ...zum Beispiel diese schönen Seeigel. © Bettina Krumbiegel
Bild 14: Vielen Dank für den tollen Austausch mit allen Besucherinnen und Besuchern!
Bild 14: Vielen Dank für den tollen Austausch mit allen Besucherinnen und Besuchern! © Bettina Krumbiegel
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